Glühlampenverbot – es geht in die nächste Runde

Mit dem 1. September 2021 kam das Aus für viele Lichtquellen. Bestimmte Leuchtmittel dürfen seitdem nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Welche das sind und welche Produkte weiterhin produziert werden dürfen, verraten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.

Bereits 2009 gab es einen großen Aufschrei in der Bevölkerung, als das sogenannte Glühlampenverbot in Kraft trat. Viele Verbraucher:innen wollten nicht auf das gemütlich-warme Licht der altbewährten Glühbirne verzichten. Dementsprechend deckten sich nicht wenige mit den traditionellen Leuchtmitteln ein. Inzwischen sind nur noch wenige Restbestände im Handel erhältlich – und schrumpfen täglich.

Was hat es mit dem Leuchtmittelverbot auf sich?

Zunächst einmal möchten wir zur Klärung festhalten: Die neue EU-Verordnung verbietet keine konkreten Leuchtmitteltypen, sondern setzt höhere Kriterien für die Energieeffizienz an. Produkte, die diese Mindestanforderungen nicht erfüllen, dürfen seit dem 1. September 2021 nicht mehr in Verkehr gebracht werden.

Mit diesen neuen Richtlinien sollen ineffiziente Geräte nach und nach vom Markt verschwinden, sodass der Kauf von effizienten Produkten gefördert wird. Ziel ist es, den gesamten Energieverbrauch und den damit verbundenen CO2-Aussttoß zu verringern. Nähere Informationen zum Thema finden Sie in unserem

Blogartikel zum neuen EEK-Label

Wichtig zu wissen:
Die ineffizienten Leuchtmittel verschwinden nicht zum Stichtag komplett vom Markt. Lediglich das Inverkehrbringen ist seit dem 1. September 2021 untersagt. Produkte, die sich noch in den Verkaufsregalen und Lagern der Händler befinden, dürfen nach wie vor verkauft werden. Natürlich können Sie auch sämtliche alte Leuchtmittel, die Sie noch zu Hause haben, weiterhin zur Beleuchtung daheim nutzen.

Ein kleiner Rückblick: Welche Leuchtmittel sind bereits verboten?

Bevor wir uns mit der aktuellen Verordnung befassen, werfen wir kurz einen Blick darauf, welche Leuchtmittel bisher verboten wurden. Am 1. September 2009 trat die EU-Verordnung 2009/244/EG in Kraft, die wir als Glühlampenverbot kennen. Sie regelt den Energieverbrauch von Leuchtmitteln mit ungebündeltem Licht. Dazu zählen alle Leuchtmittel, die wie die Glühlampe ungerichtetes Licht in alle Richtungen abgeben. Die Ausmusterung der betroffenen Produkte erfolgte schrittweise und ist inzwischen vollständig abgeschlossen.

Eine weitere EU-Verordnung 2012/1149/EG reguliert den Energieverbrauch von Leuchtmitteln mit gebündeltem Licht. Hierbei handelt es sich um sogenannte Reflektorlampen. Diese Glüh- und Halogenlampen geben mindestens 80 Prozent ihres Lichtstroms in einem Winkel von 120° ab. Auch hier erfolgte die Aussortierung stufenweise.

Welche Leuchtmittel sind seit September 2021 verboten – und welche bleiben erlaubt?

Seit dem 1. September 2021 werden weitere Leuchtmitteltypen nach und nach ausgemustert, da sie die Mindestanforderungen an die Effizienz nicht mehr länger erreichen. Auch hier gilt jedoch: Produkte, die bereits auf dem Markt sind, dürfen auch weiterhin verkauft werden.

Die Ausphasung erfolgt in zwei Etappen. Seit dem 1. September 2021 dürfen folgende Leuchtmittel nicht mehr in Umlauf gebracht werden:
- Kompaktleuchtstofflampen, sogenannte Energiesparlampen (mit integriertem Vorschaltgerät / E14, E27 etc.)
- Hochvolt-Halogenlampen linear (R7s > 2.700 Lumen = ca. 140 Watt)
- Niedervolt-Halogenlampen (mit Reflektor / GU4, GU5,3 etc.)

Zum 1. September 2023 ist dann auch für diese Lichtquellen Schluss:
- Lineare Leuchtstofflampen T8 (in Standardlängen 600, 1.200 und 1.500 mm, üblicherweise 18, 36 und 58 Watt)
- Hochvolt-Halogenlampen (G9)
- Niedervolt-Halogenlampen (G4 und GY6,35)

Keine Regel ohne Ausnahme: Zahllose Lichtquellen für Spezialanwendungen sind nicht oder nur zum Teil von der neuen EU-Verordnung betroffen. Das gilt zum Beispiel für Lichtquellen, die der Not- oder Signalbeleuchtung dienen. Auch farbige Lampen für elektronische Displays, Pflanzen- und Insektenlampen, Bühnen- und Studiobeleuchtung sowie Lichtquellen für Öfen sind von den Regelungen ausgenommen. Gleiches gilt für Leuchtmittel mit weniger als 60 oder mehr als 82.000 Lumen, engstrahlende Lichtquellen (< 10 Grad), Infrarot-Lichtquellen (außer R7s in bestehenden Längen) und UV-Strahler (> 2mW/klm).

Weitere Leuchtmittel, die uns auch über den 1. September 2023 hinaus erhalten bleiben, sind:
- Kompaktleuchtstofflampen, also Energiesparlampen (ohne integriertes Vorschaltgerät)
- Hochvolt-Halogenlampen (R7s ≤ 2.700 Lumen)
- Lineare Leuchtstofflampen T5
- Kreisförmige Leuchtstofflampen
- Hochdruck-Entladungslampen

Bitte beachten Sie, dass die Listen ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind.

Die Zukunft gehört den LEDs

Nach all den Ausmusterungen wollen wir uns zum Schluss noch einmal den zukunftssicheren Leuchtmitteln zuwenden: LEDs. Sie sind von den Verordnungen nicht betroffen, da ihnen bei der Effizienz keiner etwas vormacht. Und nicht nur in diesem Punkt sind die Leuchtmittel unschlagbar: Auch in Sachen Langlebigkeit kann ihnen keiner das Wasser reichen. War bei Glüh- und Halogenlampen nach ca. 1.000 bzw. 2.000 Stunden Schluss, erreichen LEDs eine Lebendsauer von bis zu 20.000 Stunden. Besonders hochwertige Produkte halten mit bis zu 50.000 Stunden auch noch länger.

Die Leuchtdioden gibt es als eingebaute Varianten in LED-Leuchten und als austauschbare Retrofits. Zu letzteren zählen unter anderem LED-Filaments, deren Design an eine Glühlampe erinnert. Mit ihnen bewahren Sie sich somit ein Stück weit Tradition bei der Beleuchtung, setzen aber zugleich auf ein langlebiges, energieeffizientes Produkt, das zukunftssicher ist.

Das war ganz schön viel Input? Dann lesen Sie sich einfach noch mal unsere Zusammenfassung durch:

Seit dem 1. September 2021 dürfen bestimmte Leuchtmitteltypen nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
Davon betroffen sind Energiesparlampen mit Vorschaltgerät, lineare Hochvolt-Halogenlampen und Niedervolt-Halogenlampen mit Reflektor.
Zum 1. September 2023 ist dann Schluss für lineare Leuchtstofflampen T8, Hochvolt-Halogenlampen und Niedervolt-Halogenlampen.
Die Produkte dürfen zum Stichtag nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Der Verkauf von noch vorhandenen Lagerbeständen ist weiterhin möglich.
Mit LEDs setzen Sie auf zukunftssichere und umweltfreundliche Leuchtmittel.