lightMAG Lichtlexikon Leuchtstofflampen Leuchten & Lampen

Bei

Leuchtstofflampen

, auch als Leuchtstoffröhren bekannt, handelt es sich um Niederdruck-Gasentladungslampen, die eine geringe Menge an Quecksilber enthalten. Sie sind meist stab- oder ringförmig, es gibt jedoch auch Leuchtstofflampen, bei denen die Röhren gebogen sind. Leuchtstoffröhren lassen sich nicht direkt an eine Gleich- oder Wechselspannungsquelle anschließen. Sie benötigen für den Betrieb ein Vorschaltgerät.

So funktionieren Leuchtstofflampen

Leuchtstoffröhren sind in der Regel mit Quecksilberdampf und Argon gefüllt. An den beiden Enden der Röhre befinden sich zwei Elektroden. Durch Stromfluss zwischen den Elektroden wird der Quecksilberdampf zur Emission von UV-Licht angeregt, welches für den Menschen nicht sichtbar ist. Das UV-Licht trifft auf eine dünne Leuchtstoffschicht, mit der die Röhre von innen beschichtet ist. Daraufhin wandelt der Leuchtstoff das UV-Licht in sichtbares Licht um. Da nur wenig UV-Licht erzeugt wird, welches zudem weitgehend im Glaskolben absorbiert wird, ist das Licht ungefährlich für den Menschen.

Verschiedene Typen von Leuchtstoffröhren

Es gibt standardisierte Baugrößen von Leuchtstofflampen sowie genormte Lampensockel. Für verschiedene Durchmesser der Röhre werden zum Teil identische Sockel verwendet, wodurch moderne Lampen in die Fassungen älterer Leuchten passen und diese so ersetzen können.

Wie groß der Durchmesser der Röhre ist, wird hinter dem Buchstaben T (für tube = Röhre) angegeben, und zwar in Achtelzoll. T5 steht beispielsweise für einen Durchmesser von ca. 5/8 Zoll, was 16 mm entspricht. Viele Hersteller sind inzwischen dazu übergegangen, direkt Millimeterangaben zur Benennung des Leuchtentyps zu verwenden. So wird aus T5 T16 und aus T8 T26.

Eine EU-Verordnung – im Volksmund bekannt als Glühlampenverbot – verbietet ab September 2023 lineare Leuchtstofflampen T8. Von dem Zeitpunkt an dürfen diese Leuchtmittel nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Erhalten bleiben hingegen lineare Leuchtstofflampen T5 bzw. T16 sowie kreisförmige Leuchtstofflampen.

Vor- und Nachteile von Leuchtstofflampen

Leuchtstoffröhren eignen sich aufgrund ihrer Bauweise gut für die gleichmäßige, großflächige und wirtschaftliche Beleuchtung im Objektbereich. Sie sind im Vergleich zu Glühlampen und Halogenlampen deutlich effizienter sowie langlebiger. Leuchtstofflampen erreichen eine Lichtausbeute von ca. 45 bis 100 Lumen pro Watt. (Zum Vergleich: Herkömmliche Glühlampen kommen auf ca. 10 bis 15 Lumen pro Watt.) Auch sind sie langlebiger als Glüh- und Halogenlampen (ca. 1.000 bzw. 2.000 h). Leuchtstofflampen kommen auf mehrere Tausende Stunden Lebensdauer. Besonders hochwertige Produkte halten 20.000 h oder länger. Mit LEDs können die Lichtquellen jedoch nicht mithalten – weder im Hinblick auf die Energieeffizienz noch auf die Lebensdauer.

Ein Nachteil von Leuchtstoffröhren ist ihre geringe Schaltfestigkeit sowie die Notwendigkeit eines Betriebsgeräts. Zudem erreichen die Lampen ihre volle Leuchtkraft erst nach mehreren Sekunden. Ebenfalls zu beachten ist, dass die

Leuchtmittel korrekt entsorgt werden

müssen. Da sie Quecksilber enthalten, gehören Leuchtstoffröhren in den Sondermüll.

Lichtfarbe und Farbwiedergabe von Leuchtstofflampen

Die Lichtqualität von Leuchtstoffröhren variiert zum Teil stark. Weniger hochwertige Leuchtstofflampen, sogenannte 2-Banden-Röhren, geben Farben recht unnatürlich wieder, sodass beleuchtete Objekte oft ein wenig künstlich erscheinen. Besser ist die Farbwiedergabe bei 3-Banden-Lampen, welche gleichzeitig mit einer höheren Energieeffizienz punkten. Eine noch höhere Farbwiedergabe bieten 5-Banden-Leuchtstoffröhren, in deren Licht Gegenstände und Flächen natürlicher erscheinen.

Leuchtstofflampen gibt es mit warmweißem Licht, das gemütlich wirkt, und einer kühleren Lichtfarbe, die eine aktivierende Wirkung hat. Vor allem Kaltton-Lampen, deren Licht vergleichbar mit dem des Sonnenlichts ist, kommen häufig in Büros, Fabriken oder Werkstätten zum Einsatz.